Ulrich Biene – Faller – Kleine Welt ganz Gross

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2016 – Die Firma Faller feiert ihr 70 jähriges Jubiläum. Ulrich Biene würdigt dieses Ereignis mit einem Buch über den Jubilar. Auf 184 Seiten mit 265 Farb- und 52 s/w Fotos zeichnet der Autor die Geschichte der Gütenbacher Firma Faller sehr vergnüglich nach.

Die Firma Faller verstand es schon früh ihre Modelle, technisch ausgefeilt, so Originalgetreu wie möglich zu verkleinern.  So trafen sie den Kundengeschmack der jeweiligen Zeit.

Ulrich Biene versteht es die unzähligen Innovationen der Gebrüder Faller dem Leser mit liebevoll fotografierten Bildern und sehr gut recherchierten Texten näher zu bringen.

Ob die Anfänge des späteren Vollsortimenters Faller, der Umstieg 1958 auf die Kunststoffmodelle, den Vorstoß in die Kinderzimmer mit den Autorennbahnen, nichts lässt der Autor aus.

Sehr faszinierend zu lesen wie die Gebrüder Faller sich, wegweisend für die gesamte Branche, entschlossen dem Modelleisenbahner bewegte Modelle anzubieten. Stadtbrunnen mit echtem Wasser oder drehende Reklameschilder auf Gebäuden, alle diese Bausätze weckten Begehrlichkeiten. Für die Kunden waren  Artikel zu finden. Stand an einem Spielwarengeschäft Märklin dran, war auch immer Faller zu finden.

Zu einigen Modellen stellt Biene die jeweiligen Vorbilder vor. Das hat mich wirklich beeindruckt. Von der Faller Villa B-271 wusste ich. Das auch der Faller Bausatz B-928 von 1966 ein Vorbild hat war mir bis dato unbekannt. Volksbank von Weinheim an der Bergstraße. Sachen gibt es in dem Buch zu entdecken, hat mich sehr angenehm überrascht.

Ein heute historisches Dokument zeitgenössischer Geschichte, aus den 1970er Jahren, sind die Ausstellungsanlagen auf größeren Bahnhöfen der Deutschen Bundesbahn. Meine persönliche Erinnerungen: Nase hoch – Groschen rein – Abfahrt! Selten blieb es bei einem Groschen. Mindestens ein Personen- und ein Güterzug wurden verpflichtet einige Runden zu drehen. Ein tolles Buch finde ich, so werden Kindheitserinnerungen wach.

Eine Übersicht der Titelbilder der Faller Kataloge aus 70 Jahren runden das Buch zusätzlich ab. Es lässt sich, durch den direkten Vergleich der Umschlagseiten, der Zeitgeschmack der verschiedenen Jahrzehnte toll vergleichen.

Etwas schade, wohl auch dem Marktanteil der Spur HO geschuldet, vernachlässigt Ulrich Biene die Spuren mit kleinerem Marktanteil wie Spur N oder Märklin mini-club Spur Z. Auch in diesen Spurweiten ist Faller seit Jahrzehnten sehr fortschrittlich unterwegs. Eines der Highlights der letzten Jahre in der Spur Z sind meiner Meinung nach die von Faller vertriebenen Lasercut-Bausätze. Diese bleiben in dem Buch leider unberücksichtigt.

Bewertung:

4

Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag unter www.delius-klasing.de.

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